Säurebedingte Zahnschäden bei Kindern häufig, aber gering ausgeprägt – Langzeitforschung aus Göttingen prämiert

Zum 31. Mal wurden die Gewinner*innen des Wrigley Prophylaxe Preises 2025 unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) auf dem Gemeinschaftskongress der zahnmedizinischen Fachgesellschaften am 31. Oktober 2025 in Berlin bekannt gegeben. In der Kategorie Wissenschaft erhielten Dr. Jana Biermann, Mara Fischer und Prof. Dr. Annette Wiegand von der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), Prof. Dr. Thomas Attin von der Universität Zürich und Prof. Dr. Dr. Philipp Kanzow von der Universitätsmedizin Greifswald einen mit 3.000 Euro dotierten Preis.
Die Forschung im Detail
Die Mundgesundheit von Kindern kann nicht nur durch Karies, sondern auch durch andere Zahnschäden oder Mineralisationsstörungen eingeschränkt werden. Die Kariesprävalenz und entsprechende Risikofaktoren bei Kindern sind sehr gut untersucht, so dass entsprechende Handlungsempfehlungen zur Kariesvorsorge abgeleitet werden konnten. Demgegenüber liegen kaum Langzeituntersuchungen zu säurebedingten Zahnhartsubstanzschäden und potenziellen Risikofaktoren vor, aus denen notwendige Vorsorgemaßnahmen abgeleitet werden könnten. Hier wollten die Göttinger Zahnmediziner*innen um Dr. Jana Biermann, Funktionsoberärztin in der Poliklinik für Präventive Zahnmedizin, Parodontologie und Kariologie der UMG, Abhilfe schaffen. Ziel ihrer Untersuchung war es, die Häufigkeit und den Schweregrad säurebedingter Zahnschäden bei 3- bis 6-jährigen Kindern zu ermitteln, mit entsprechenden Untersuchungen der Jahre 2014/15 und 2004/05 zu vergleichen und potenzielle Risikofaktoren zu analysieren.
Die Ergebnisse zeigen, dass das Auftreten säurebedingter Zahnschäden bei 3- bis 6-jährigen Kindern zwar in den letzten beiden Dekaden zugenommen hat, der Schweregrad aber insgesamt gering ist, so dass der säurebedingte Verlust des Zahnschmelzes möglicherweise als Teil der physiologischen Zahnabnutzung, zum Beispiel auch in Kombination mit Knirschen, zu verstehen ist. Auch konnten keine Risikogruppen identifiziert werden, die besondere Vorsorgemaßnahmen benötigen.
Über den Wrigley Prophylaxe Preis
Der Wrigley Prophylaxe Preis zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen in der Zahnmedizin. Eine unabhängige Jury würdigt herausragende wissenschaftliche Arbeiten, Initiativen und soziale Projekte, die zur Verbesserung der Mundgesundheit bei gefährdeten Bevölkerungsgruppen beitragen.
Ansprechpartnerin Fachbereich:
Dr. Jana Biermann, Poliklinik für Präventive Zahnmedizin, Parodontologie und Kariologie, Telefon 0551 / 39-60888, jana.biermann(at)med.uni-goettingen.de
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